Allgemein, Praxisausbildende, Praxisorganisation

Anmeldung zur Praxis-Tagung 2024

15. November 2023

Die Anmeldefrist ist abgelaufen, aus organisatorischen Gründen sind keine weiteren Anmeldungen mehr möglich, besten Dank für Ihre Kenntnisnahme.

Eine Übersicht zu Zeiten, Anfahrt und weiteren Rahmenbedingungen finden Sie im PDF-Flyer. Informationen zu den Workshops finden Sie untenstehend: Wenn Sie ein Workshop interessiert, können Sie via Plus-Button die jeweilge Beschreibung aufklappen (und ggf. wieder zuklappen).

Workshops am Vormittag

Mentor*innen des Studienzentrums Soziale Arbeit

Während des Bachelor-Studiums in Sozialer Arbeit erwerben Studierende wichtige professionelle Kompetenzen. Einige sind der Praxis zugeordnet und werden dort unter Begleitung der Praxisausbildenden geplant, erworben und evaluiert. Vor Ort wird in unterschiedlichen Formen und interaktiv an konkreten Beispielen sogenannter Kompetenzerwerbsplanungen gearbeitet.

Achtung: Dieser Workshop basiert auf Ihrer individuellen Vorbereitung. Diese dient der Einführung in die Grundlagen für die Kompetenzerwerbsplanung und stellt die verschiedenen Begleitinstrumente an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vor. Formen und Inhalte der Praxisausbildung werden eingeordnet und die Einbettung ins Curriculum wird thematisiert. Diese Grundlagen werden im Workshop nicht ein weiteres Mal vorgestellt. Sie erhalten nach Anmeldeschluss weitere Informationen zur Vorbereitung.

Dr. Wolfgang Widulle, Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Lernen in der Praxisausbildung findet unter Realbedingungen der Sozialen Arbeit statt und nicht im Feld hochschulischer Simulation. Dies setzt Studierende Ungewissheit und Risiken, der Möglichkeit von Fehlern und Scheitern aus. Diese Erfahrungen können krisenhafte Entwicklungen auslösen, aber auch wertvolle Quellen des Lernens sein. Für Praxisausbildende gilt es, Ungewissheit aushaltbar zu machen, Risiken zu antizipieren und Fehler, wenn sie geschehen, als Lernchance zu nutzen. Denn Erfahrung und Kompetenz bilden sich nur durch reales Handeln in realen Situationen. Für die Praxisausbildung stellen sich zum lernförderlichen Umgang mit Ungewissheit, Risiken und Fehlern etliche Fragen:

– Was bedeuten Ungewissheit, Risiken, kritische Zwischenfälle und Fehler für das
Lernen und Handeln in der Praxisausbildung?
– Lassen sich Risiken und Ungewissheiten in der Praxisausbildung dosieren? Wenn ja,
wie?
– Wie lässt sich in ungewissen oder risikoreichen Situationen wirksam lernen?
– Wie können Schutz- und Sicherungsmassnahmen bei kritischen Zwischenfällen
arrangiert werden?
– Welche Möglichkeiten zur Begleitung öffnen sich in der Perspektive ungewissheits-
und fehlerfreundlichen Lernens?
– Wie lässt sich eine konstruktive Fehlerkultur in der Praxisausbildung etablieren, die
sowohl Fehlerverteufelung als auch Fehlereuphorie vermeidet?

Der Workshop sensibilisiert zu Fachwissen, Grundprinzipien und Methoden und öffnet die Tür zur Nutzung von Ungewissheit, Risiken und Fehlern als wertvolle Ressourcen des Kompetenzerwerbs in der Praxisausbildung

Raphael Calzaferri, MA, Wissenschaftlicher Mitarbeter, Institut Professionsforschung und -entwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Patrick Stadelmann, Dipl. Sozialarbeiter

Soziale Arbeit setzt am Verhältnis von Individuum und Gesellschaft an. Die individuelle Lebensführung ist in vielfacher Weise in soziale Strukturen eingebunden und mit sozialen Systemen verflochten. Eine systemische Diagnostik, die solche komplexen Bedingungsgefüge verständlich macht, ermöglicht passgenaue Hilfen und trägt zu nachhaltigen Problemlösungen bei. Sie unterstützt auch den Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung, eine Voraussetzung für ganzheitliche und wirksame Beratung. Elf Praktikerinnen und Praktiker aus neun verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit und Mitarbeitende der Hochschule haben deshalb gemeinsam Verfahren und Instrumente zur Systemisch-biografischen Diagnostik entwickelt, die mit einer passenden Software unterstützt werden.

Studierende können sich im Bachelor-Studium mit diesen Verfahren auseinandersetzen und ihre Kompetenzen in der Praxisausbildung einbringen. Die Suchtberatung ags (Aargauische Stiftung Suchthilfe) hat vor mehreren Jahren ein Fachteam gebildet, das standortübergreifend und interdisziplinär gemeinsam ausgewählte Fallgeschichten analysiert und Hilfeplanungen vorbereitet. Der Workshop thematisiert damit mindestens zweierlei: Einerseits treffen sich im Rahmen der Praxisausbildung Kompetenzen zu Sozialer Diagnostik, Interventionsplanung und Prozessgestaltung von Studierenden und Mitarbeitenden der ags. Andererseits wird Einblick gegeben in die verschiedenen Ebenen der Kooperation zwischen Hochschule und Suchtberatung ags. Unterdessen arbeiten auch weitere Einrichtungen der Sozialen Arbeit mit dem Verfahren.

Der Workshop bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch darüber. Zuerst aber probieren die Workshop-Teilnehmenden die Instrumente und Verfahren aus. Weiter werden der entwickelte Softwareprototyp zur Systemmodellierung und das neue CAS-Programm Systemisch-biografische Diagnostik und Fallarbeit vorgestellt.

Für eine erste Orientierung zu Verfahren und Instrumenten: Manual
Zur Tätigkeit des Fachteams der Suchtberatung ags: LINK

Sabine Haldemann, Dipl. Supervisorin, Ivon Karle, MA und Beate Knepper, Dipl.-d., Supervisorin

Als Fachpersonen der Sozialen Arbeit gehört es zu unserem Alltag, uns in Spannungsfeldern zu bewegen und mit diesen situativ «professionell» umzugehen. In der Reflexion spezifischer Situationen lernen wir, die Haltung hinter unserem Handeln zu ergründen.
Im Intervisionsmodell IMS stellt der Bohmsche Dialog eine zentrale Methode dar und prägt eine kollaborative Lernkultur. Im Dialog eröffnet sich ein bewertungsfreier und kreativer Denkraum, in welchem wir unsere handlungsleitende Haltung erkunden können. Die Schritte des Intervisionsmodells IMS bieten einen Rahmen für das Lernen in der Reflexion. Im Workshop werden wir uns am Vormittag vor allem dieser dialogischen Gesprächsmethode widmen.
Am Nachmittag steht das praktische Ausprobieren einer kollaborativen Lernkultur mit dem Intervisionsmodell IMS in der Durchführung im Zentrum. Praxisausbildende können daraus methodische Herangehensweisen für gemeinsame Lernprozesse mit den Studierenden entwickeln.

Für eine erste Orientierung zum IMS: LINK

Gaby Merten, Supervisorin BSO,

Dr. Eva Tov; Studienzentrum, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, und zertifizierte Fachperson des Vereins Netzwerk Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit

Als Schlüsselsituationen werden Situationen beschrieben, die Fachpersonen der Sozialen Arbeit als relevant und häufig vorkommend bezeichnen. Auch wenn jede Situation, der wir begegnen, in gewissem Sinn einmalig ist, lassen sich durch Abstrahierungen und durch die Reduktion von Information auf wesentliche generalisierbare Merkmale, Gruppierungen und Verallgemeinerungen vornehmen. Das Pendeln zwischen diesen allgemeinen Merkmalen einer Situation und dem Besonderen darin ist ein Weg, Wissen und Tun miteinander zu verknüpfen, das Handlungsrepertoire zu erweitern und so die eigene Professionalität weiterzuentwickeln.
Kernelemente des Verfahrens sind die Reflexion und der Diskurs. An diesen Punkten setzt der Workshop an: Die Kompetenzerwerbsplanung ist ein Prozess, den die Studierenden mit Unterstützung durch und in Aushandlung mit ihrer Praxisorganisation und der Hochschule gestalten. Auf unterschiedliche Weise kann die Arbeit mit Schlüsselsituationen den Kompetenzentwicklungsprozess bereichern, Bestandteil der Praxisausbildung/Praxisausbildungsgespräche werden und einen enormen Fundus an Möglichkeiten zur Entwicklung aller Kompetenzen des Kompetenzprofils bereitstellen.
Im Rahmen unseres Workshops führen wir in die Anwendungsmöglichkeiten des Ansatzes «Schlüsselsituationen» ein und zeigen entlang einzeln ausgewählter Instrumente beispielhaft, wie diese in der Kompetenzerwerbsplanung und, jenseits davon, auch im eigenen spezifischen organisationalen Kontext genutzt werden können.
Ziel des Workshops ist es, gemeinsam die Elemente des Ansatzes «Schlüsselsituationen» zu einem individuellen Baukasten zusammenzufügen, der auf die eigenen institutionellen Bedürfnisse beim Kompetenzerwerb zugeschnitten werden könnte. Und dies in einem Rahmen, in dem die Expertise der Professionellen der Sozialen Arbeit quasi passgerecht auf die speziellen Kompetenzen der Studierenden trifft.

Für eine erste Orientierung:
www.schluesselsituationen.net
www.schluesselsituationen-erklaert.net

Runa Peratoner, BA,
Didaktischer Support Dr. Marc Goldoni Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Studienzentrum Soziale Arbeit

Alle Menschen können zwischen den Polen der Introversion und Extraversion eingeordnet werden. Haben Sie das schon einmal bei den Studierenden versucht, welche Sie in der Praxisausbildung begleiten? Hier können Sie in die Ergebnisse und Erkenntnisse einer BA-Thesis zu diesem Thema eintauchen.
Die benötigte Unterstützung Ihrer Studierenden kann stark davon abhängen, ob sich die Studierenden nach innen oder aussen orientieren. Nicht alle Studierenden brauchen die gleiche Unterstützung und Lernerlebnisse – und doch werden die Lernziele und damit verbundenen Begleitformen oft von vorherigen Studierenden übernommen. Praxisausbildung kann dabei vom vermeintlichen Bild geprägt sein, dass Aktivität immer mit «viel Sprechen» zu tun haben muss. Dies obwohl sich der individuelle Entwicklungsweg stark an den eigenen Wahrnehmungs- und Entscheidungspräferenzen der Lernenden ausrichtet.
In diesem Workshop setzen Sie sich deshalb mit Persönlichkeitsmerkmalen auseinander, die mit Introversion und Extraversion zu tun haben. Sie bekommen ein Gefühl dafür, wie Sie Einfluss auf ihre Studierenden durch Ihren Vorzeigeeffekt als PA haben. Und Sie erhalten wie nebenbei ein einfaches und anwendbares Tool für die Ausarbeitung und Begleitung der Lernziele Ihrer Studierenden mit auf den Weg, um die Potenziale und Herausforderungen von introvertierten Studierenden zu erkennen und an der richtigen Stelle zu fördern.

Dominik Bodmer, MA, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Kinder- und Jugendhilfe,

Rafael Bollag, MA, Leitung Verantwortlicher Jugendberatung, Suchthilfe Ost

Die Angebotslandschaft der Sozialen Arbeit hat sich in den letzten Jahren zunehmend ausdifferenziert. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass dies vor allem für die städtischen bzw. urbanen Regionen gilt. In ländlichen Regionen stellt sich die Entwicklung anders dar, mit erheblichen Konsequenzen insbesondere für den Zugang zu Hilfeleistungen für die dort lebenden Menschen. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Familien sind von der fehlenden oder nur schwach entwickelten Hilfeinfrastruktur in ländlichen Regionen betroffen. Es erscheint daher legitim, vom ländlichen Raum als einer vernachlässigten Dimension in der Sozialen Arbeit zu sprechen. Im Workshop sollen zunächst die Charakteristika ländlicher Regionen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Soziale Arbeit aufgezeigt und diskutiert werden, ohne sich dem Blick auf die Ressourcen ländlicher Regionen zu verschliessen. Weiter sollen im Workshop mögliche Weiterentwicklungsansätze für die Soziale Arbeit in ländlichen Regionen unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen/Problemstellungen in der Sozialen Arbeit (wie z.B. Fachkräftemangel) diskutiert werden. Darüber hinaus werden am Beispiel der Jugendberatung der Suchthilfe Ost die Herausforderungen und Gelingensbedingungen für Soziale Arbeit in ländlichen Regionen skizziert und zur Diskussion gestellt.

Iris Hörner Badertscher, Cross over-Beratung Aarau, Dipl. Sozialarbeiterin FH, zert. System. Coach & Organisationsberaterin, Rechtsberaterin AvenirSocial (www.co-b.ch)

Als Anlaufstelle für arbeitsrechtliche Fragen und Unterstützung bei Arbeitskonflikten für AvenirSocial bewege ich mich auf den Feldern und an der Schnittstelle von Konflikt und Recht im sozialarbeiterischen und somit auch Praxisausbildungs-Berufsalltag. Anlass bei der Kontaktaufnahme ist meist die Frage nach der Rechtslage, verbunden mit dem Wunsch, Recht zu bekommen.

Häufig wird dann deutlich, dass das Problem nicht oder nur ungenügend durch die Klärung des Sachverhalts aufgelöst werden kann. Diese Erkenntnis führt darum im nächsten Schritt zum tieferliegenden Kern der Auseinandersetzung und damit meist einhergehender Ambivalenzen. Welcher Umgang damit hilfreich sein könnte, damit die Chancen der Konfliktbewältigung steigen, ist dann Gegenstand der Beratung und des Coachings. In diesem Workshop werden mögliche Ursachen, Zusammenhänge und vor allem Lösungsansätze im Umgang mit Arbeitskonflikten und arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen beleuchtet. Damit möchte ich Ihnen eine Handhabung zur erfolgreichen Bewältigung aktueller wie auch möglicherweise künftiger Stromschnellen Ihrer von hoher Verantwortung geprägten Aufgabe mit auf den Weg geben.

Als Praxisausbildner*in im Spannungsfeld zwischen Führungsaufgabe, Ausbildungsansprüchen und Ressourcenknappheit erhalten Sie Gelegenheit, eigene Themen und Erfahrungen einzubringen und im geführten Austausch Gruppensynergien zu nutzen.

Workshops am Nachmittag

Mentor*innen des Studienzentrums Soziale Arbeit

Dieser Workshop ist dem formativen und summativen Qualifizieren gewidmet. Vor Ort wird in unterschiedlichen Formen und interaktiv an konkreten Beispielen für eine sogenannte Kompetenzerwerbsplanung gearbeitet. Während des Präsenzworkshops steht die Auseinandersetzung mit Beispielen und konkreten Fragestellungen im Fokus. Es werden verschiedene Formen von Qualifizierungsgesprächen erörtert und diskutiert. Dabei wird auf die Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen der Workshopteilnehmenden aufgebaut. Schwierigkeiten und Unsicherheiten sowie mitgebrachte Beispiele und Dokumente der Teilnehmenden werden gemeinsam bearbeitet.

Achtung: Dieser Workshop basiert auf Ihrer individuellen Vorbereitung. Diese dient der Einführung in die Grundlagen für die Kompetenzerwerbsplanung und stellt die verschiedenen Begleitinstrumente an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vor. Formen und Inhalte der Praxisausbildung werden eingeordnet und die Einbettung ins Curriculum wird thematisiert. Diese Grundlagen werden im Workshop nicht ein weiteres Mal vorgestellt. Sie erhalten nach Anmeldeschluss weitere Informationen zur Vorbereitung.

Lalitha Chamakalayil, Dipl.-Psych., Diversity-Beauftragte HSA, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Kinder- und Jugendhilfe, HSA FHNW
Dr. phil. Andrea Gerber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachmitarbeiterin Lehrentwicklung, Studienzentrum Soziale Arbeit, HSA FHNW

Der Workshop zielt auf die Selbstreflexion der Praxisausbildenden und Mentor*innen in ihrer Rolle der Begleitung von Studierenden. Wir fokussieren uns auf Aspekte der Diversität und Nichtdiskriminierung. Dies umfasst individuelle wie auch institutionelle Aspekte.
Studierende der Sozialen Arbeit sind divers und unterschiedlich. Einige sind durch ihre gesellschaftliche Positionierung von Diskriminierung betroffen und erleben dies in ihrem Alltag. Wir alle, Betroffene wie auch nicht Betroffene, sind in der Lage, ein Bewusstsein für die Umstände zu entwickeln, in denen sich Diskriminierungen ereignen und begünstigt werden. Dafür braucht es Methoden und ein Vokabular, um über Diversität und Nichtdiskriminierung sprechen zu können – um diversitätssensibel handeln zu können.
Wir arbeiten im Workshop gemeinsam an diesen Methoden und dem Vokabular. Wir üben, reflektieren und gehen in den Dialog. Wir arbeiten an konkreten Beispielen aus dem Alltag der Praxisbegleitung und geben praxisnahe Impulse.
Bist du ein wenig skeptisch? Oder neugierig? Dann bist du in diesem Workshop genau richtig.

Dr. Marc Goldoni, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Studienzentrum Soziale Arbeit FHNW

In diesem Workshop knüpfen wir an das Eröffnungsreferat an und beschäftigen uns mit Ihnen, Ihrer Praxisorganisation und Ihren Studierenden. Dabei wählen wir einen forschenden Blick und gehen zusammen weiter in die Tiefe. Ausgangspunkt werden die bestehenden Typen, deren Eigenheiten und Bezüge zueinander sein. Am Ende werden wir wissen, wie die empirischen Ergebnisse in konkrete Empfehlungen übersetzt werden können.
Nehmen Sie für sich mit, welche Stolpersteine die Aufgabe der Praxisausbildung für Sie bereithält, was in Ihrer Praxisorganisation eigentlich möglich ist und welche Studierenden zu Ihnen passen könnten. Werden Sie Teil des Vorhabens, die bisherigen Ergebnisse der Studie zu einer für die Praxisausbildenden hilfreichen Denk- und Handlungsfolie weiterzuentwickeln. Lassen Sie sich überraschen: vom Vorgehen und von den Ergebnissen.

Annette Lichtenauer, lic. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Integration und Partizipation, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Dr. Sara Galle, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Integration und Partizipation, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Für Menschen mit kognitiven, sprachlichen oder anderen kommunikationsrelevanten Beeinträchtigungen ist der Kontakt mit Behörden eine grosse Herausforderung.
Im Rahmen des Workshops werden Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt vorgestellt und diskutiert, in dem die Kommunikation von Behörden mit Menschen mit Behinderung im Erwachsenenschutzverfahren von 1970 bis heute untersucht wurde.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Partizipation von Klientinnen am behördlichen Verfahren heute mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Noch immer ist die Art und Weise des Einbezugs aber stark von den zuständigen Personen abhängig. Verbindliche Standards und Kriterien zur Überprüfung fehlen weitgehend. Häufig mangelt es auch an adressatengerechter und verständlicher Information, die eine wichtige Voraussetzung für die Partizipation von Klientinnen mit Behinderung am Verfahren darstellt. Für die Praxis der Sozialen Arbeit sind die Ergebnisse in vielerlei Hinsicht relevant. Zentrale Fragen im Workshop sind: Wie können Professionelle der Sozialen Arbeit ihre Klientinnen adressatengerecht auf behördliche Verfahren vorbereiten? Welche Informationen brauchen Behörden, um die Kommunikationssituation barrierefrei zu gestalten? Welche Möglichkeiten der Begleitung von Klientinnen mit Behinderung während des Verfahrens sind hilfreich? Schliesslich sollen die unterschiedlichen Rollen der Professionellen der Sozialen Arbeit im Erwachsenenschutzverfahren reflektiert werden.

Deborah Berger, BA, Praxisausbildnerin, Kinderbüro Basel
Claudia Morselli, MA, Studienzentrum, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Neben Vollzeit, Teilzeit und studienbegleitender Praxisausbildung bieten wir seit Herbst 2019 die Freiform als vierte Studienform an.
Im Workshop informieren wir Sie über die neue Studienform. Im Fokus steht die Praxisausbildung. Sie erfahren, wie die Praxisausbildung in der Freiform konzipiert ist: Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Was steht in der Ausbildungsvereinbarung? Wie gestaltet sich der Kompetenzerwerb der Studierenden? Wie lange dauert die Praxisausbildung? Welche Aufgaben habe ich als Praxisausbildnerin? Was ist der Nutzen für unsere Organisation, wenn wir Freiform-Studierenden einen Praxisausbildungsplatz anbieten? Die Praxisphase zielt – wie in den anderen Studienformen auch – darauf ab, dass Studierende in einem Handlungsfeld der Sozialen Arbeit lernen, gemeinsam mit Adressatinnen professionelle Interaktionsprozesse zu gestalten. Praxisphasen können «klassisch», in der bisher vertrauten Form, oder neu in experimenteller und erprobender Form gestaltet werden.
Der Workshop wird gemeinsam von Studierenden, einer Praxisausbildnerin mit Erfahrung mit der Praxisphase Freiform und einer an der Hochschule für die Praxisausbildung verantwortlichen Dozentin gestaltet. Wir werden praxisnah und exemplarisch über unsere Erfahrungen rund um die Praxisphase in der Freiform berichten und freuen uns auf Ihre Fragen und Anliegen.

Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund und Prof. Raphaela Sprenger, Institut Professionsforschung und -entwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Während ihres zweiten Praxismoduls besuchen Studierende das Teilmodul «Kasuistik im Praxiskontext: Fallarbeit als Prozessgestaltungsaufgabe » (135b) und verfassen dazu eine schriftliche Arbeit. Im Modul gibt es Kurse mit unterschiedlicher methodischer Ausrichtung, unter anderem solche, die auf Kooperativer Prozessgestaltung (KPG) basieren. KPG ist ein generalistisches, methodenintegratives Konzept zur Gestaltung des professionellen Handelns. Es bietet unter anderem vielfältige methodische Möglichkeiten, um im Rahmen von Fallbesprechungen gemeinsam vertieft und spielerisch über Fälle nachzudenken und neue Ideen für die weitere Arbeit in einem Fall zu entwickeln. In den 135b-Kursen nach KPG werden Fallbesprechungen genutzt, um die Fälle, die Studierende aus ihrer Praxis mitbringen, gemeinsam zu beleuchten. Auch Praxisausbildner*innen können Studierende durch (Mini-)Fallbesprechungen im methodisch strukturierten Nachdenken über Fälle unterstützen. Im Workshop werden ausgewählte Fallbesprechungsmethoden nach KPG vorgestellt und anhand einer exemplarischen Fallbesprechung wird gemeinsam herausgearbeitet, wie diese auch in der Praxisausbildung genutzt werden können. Es wird eine Diskussion angeregt über das Potenzial von fachlich strukturierten Fallbesprechungen für die allgemeine Arbeit in der Praxis sowie sowie die Kompetenzanforderungen hinsichtlich deren Leitung.

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